Pneumonieprophylaxe

Pneumonien stellen große Herausforderungen im Bereich nosokomialer Infektionen dar. Um ihre Inzidenz in Krankenhäusern einzudämmen, sind effektive Strategien zur Infektionsprävention einzuhalten. Erfahren Sie im folgenden Artikel mehr über Maßnahmen zur Pneumonieprophylaxe und wie mit gezielter Mundhygiene dazu beigetragen werden kann.

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Entlastungen der Gesundheitssysteme: Nosokomiale Infektionen vermeiden

Im Krankenhaus erworbene, also nosokomiale Infektionen, gehören zu den häufigsten Komplikationen medizinischer Behandlungen.1 Das stellt nicht nur für die Patient:innen mitunter eine Gefahr dar, sondern belastet auch das Gesundheitssystem in erheblichem Maße: Europaweit erkranken jedes Jahr rund 8,9 Millionen Menschen an nosokomialen Infektionen.2 In Deutschland beläuft sich die Zahl auf 400.000 bis 600.000 Patient:innen mit bis zu 20.000 Todesfällen.3 Dabei könnten bis zur Hälfte aller nosokomialen Infektionen durch bessere Hygienemaßnahmen vermieden werden.4,5,6 Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt die jährlichen Kosten für Europa auf etwa sieben Milliarden Euro.7

Neben vermeidbaren Todesfällen, verschärfen nosokomiale Infektionen die Resistenzbildung gegen Antibiotika und ziehen teilweise Langzeitfolgen bis hin zur Behinderung oder Arbeitsunfähigkeit nach sich.1 Große Herausforderungen stellen zum Beispiel postoperative Wundinfektionen, Harnwegsinfekte und Pneumonien dar.8

Definition einer Pneumonie

Die Pneumonie (Lungenentzündung) bezeichnet eine Entzündung der Alveolen und/oder des interstitiellen Lungengewebes.9,10 Sie kann akut oder chronisch verlaufen.9 Unter anderem können diese entstehen, wenn Personen nicht in der Lage sind Zähne zu putzen und sich zunehmend Bakterien an Zähnen, Zahnfleisch und in der Mundhöhle ansiedeln. Diese gelangen durch Mikroaspiration mitunter in die Atemwege, wo sie wiederum Pneumonien auslösen können. Das Erregerspektrum hängt von der Altersgruppe und Infektionsursache ab – meistens sind Bakterien die Auslöser, seltener auch Viren oder Pilze.11

Pneumonien sind eine der häufigsten nosokomialen Infektionen

Die beatmungsassoziierte Pneumonie (VAP; auch: ventilatorassoziierte Pneumonie) zählt zu den häufigsten Krankenhausinfektionen.12 Als beatmungsassoziiert gilt eine Pneumonie, wenn sie mindestens 48 Stunden nach einer endotrachealen Intubation eintritt.13 Patient:innen auf Intensivstationen haben ein erhöhtes VAP-Risiko, weil sich ihre Mundflora zu primär Gram-negativen Organismen verändert.14 Die Gram-negativen Bakterien sind meist Auslöser für eine Pneumonie.8

VAP-Prophylaxe

Warum eine geeignete VAP-Prophylaxe von hoher Bedeutung ist:

  • 9 bis 25 Prozent der Intensivpatient:innen sind davon betroffen15
  • Verlängerung des Krankenhausaufenthaltes um etwa 6 bis 9 Tage16, 17
  • zusätzliche Kosten von bis zu 30.000€ pro Patient18,19,20,21,22
  • Mortalität: 9 bis 13 Prozent23

Häufige Ursachen der beatmungsassoziierten Pneumonie

Die endotracheale Intubation gilt als Hauptrisikofaktor für eine VAP.24 Bei intubierten Patient:innen erhöht sich das Risiko zur VAP um das 21-Fache gegenüber nicht-intubierten Personen.25 Häufige Ursachen für beatmungsassoziierte Infektionen sind: 

  • Besiedlung des Zahnbelags mit Keimen
  • Bakterienbefall des Oropharyngealbereichs (Mund-/ Rachenraum)
  • Einatmung kontaminierter Sekrete aus dem Oropharyngealbereich

Im Rahmen der Intubation werden die Abwehrmechanismen der Atemwege durchbrochen und das Abhusten sowie die mukoziliäre Clearance werden behindert.24 Die Mikroaspiration von bakterienhaltigen Sekreten, die sich oberhalb der aufgeblasenen Blockung des Tubus sammeln, wird erleichtert und ermöglicht die Bildung von bakteriellen Biofilmen.24

Maßnahmen zur Prävention beatmungsassoziierter Pneumonien (VAP)

Soll die Inzidenz von Pneumonien reduziert werden, ist die Einhaltung effektiver Strategien zur Infektionsprävention unabdingbar. Dabei stellt die antiseptische Mundpflege einen wichtigen Baustein dar, denn ohne diese breiten sich unerwünschte Mikroorganismen immer weiter aus.13 So eignen sich zur VAP-Prophylaxe Maßnahmen, die Mikroaspirationen verhindern. Hierfür empfiehlt die KRINKO in ihrer Leitlinie „Prävention der nosokomialen beatmungsassoziierten Pneumonie“ ein Bündel von vier unterschiedlichen Maßnahmen, die zu beachten sind:13

  • grundlegende (Basismaßnahmen): Wesentliche Infektionsprävention erfolgt über Händehygiene, ausreichendes Personal, Schulung der Mitarbeitenden, Surveillance und Tragen von Arbeitskleidung auf Intensivstationen.
    apparativ-technische: Dazu zählt, Beatmungsschläuche nicht häufiger als alle sieben Tage zu wechseln sowie eine aktive und passive Atemgasbefeuchtung.
  • pharmakologische: In diesem Bereich können zum Beispiel selektive Darmdekontamination (SDD) oder selektive orale Dekontamination (SOD) zur Infektionsprävention beitragen.
  • patientenbezogene: Darunter fallen Lagerungsmaßnahmen, enterale Ernährung und die hygienische Mundpflege.
Frau spült sich den Mund mit einer antiseptischen Mundspüllösung aus

Unter den patientenbezogenen Maßnahmen stellt die Mundpflege einen wichtigen Baustein dar. Die KRINKO empfiehlt zur Prävention beatmungsassoziierter Pneumonien eine regelmäßige Mundpflege mit antiseptischen Substanzen mit nachgewiesener Wirksamkeit.13 Darunter fallen unter anderem antiseptische Mundspüllösungen, wie zum Beispiel octenident® antiseptic.

octenident® antiseptic: Unterstützung bei der Pneumonieprophylaxe

Das Mundantiseptikum octenident® antiseptic erreicht schwer zugängliche Bereiche an Zähnen, Zahnfleisch und Zunge. Dadurch stellt es eine effektive Alternative dar, wenn mechanische Zahnreinigung nicht oder nur schwer möglich ist. Die antiseptische Mundspüllösung dient zur

  • vorübergehenden Keimzahlreduktion in der Mundhöhle
  • vorübergehenden Hemmung der Plaque-Bildung 

und kann somit, wie in der KRINKO Leitlinie „Prävention der nosokomialen beatmungsassoziierten Pneumonie“ beschrieben, zur VAP-Prophylaxe beitragen.

Die Wirksamkeit von octenident® antiseptic wurde durch zwei klinische Phase-III-Studien an 201 Patient:innen gegenüber einer Placebo-Mundspüllösung belegt.26 Der antimikrobielle Effekt von octenident antiseptic ist auf das breite Wirkspektrum von Octenidin zurückzuführen, welches Gram-negative und Gram-positive Bakterien gleichermaßen umfasst und somit auch zur Dekontamination von multiresistenten Keimen in der Mundhöhle beitragen kann. Neben der bakteriziden Wirksamkeit umfasst das Wirkspektrum des zugelassenen Arzneimittels octenident® antiseptic auch eine Wirksamkeit gegen Hefepilze (Levurozidie).*

octenident® antiseptic bietet eine wirkungsvolle, vorübergehende Alternative zum Zähneputzen und kann einen effektiven Beitrag zur Pneumonieprophylaxe leisten:

  • wirksamer Schutz in nur 30 Sekunden
  • alkoholfrei
  • auch in der Schwangerschaft anwendbar**
  • mit Minzgeschmack für verbesserte Patientencompliance
  • geringes Irritations- und allergisches Potenzial
octenident® antiseptic im Rahmen der Pneumonieprophylaxe

* Die Wirkung tritt schnell ein: Nach 30 Sekunden bakterizid und nach 60 Sekunden levurozid (levurozide Wirksamkeit in vitro nachgewiesen).
** Fachinformation beachten.

Anwendungshinweise

Anwendungshinweise zu octenident® antiseptic im Rahmen der Pneumonieprophylaxe

Patient:innen wenden octenident® antiseptic zweimal täglich an – am besten nach den Mahlzeiten. Wenn dieses Antiseptikum unmittelbar nach dem Zähneputzen verwendet wird, muss der Mund vor Anwendung von octenident® antiseptic gründlich mit Wasser ausgespült werden. Füllen Sie 10 ml der antiseptischen Mundspülung in den mitgelieferten Messbecher und spülen Sie den Mund etwa 30 Sekunden lang gründlich. Die Lösung anschließend ausspucken. Diese sollte nicht verschluckt werden. Den Mund danach nicht unmittelbar mit Wasser spülen. Dieses Arzneimittel nicht länger als fünf Tage hintereinander anwenden.

Mundhygiene in der Pflege

Patient:innen mit eingeschränkter Mundpflege benötigen spezielle Mundspüllösungen, wie octenident® antiseptic zur Prävention von Infektionen.

Erfahren Sie hier mehr über Antiseptische Mundspülungen in der Pflege.

octenident® antiseptic

Schnelle Wirkung, einfache Anwendung, effektiver Schutz. Tragen Sie mit der Mundspüllösung octenident® antiseptic zur Pneumonieprophylaxe bei Ihren Patient:innen bei.

Zu octenident® antiseptic

Pflichttexte zu zugelassenen Arzneimitteln gem. § 4 HWG

octenident® antiseptic 1 mg/ml Lösung zur Anwendung in der Mundhöhle □ Wirkstoff: Octenidindihydrochlorid. Anwendungsgebiete: octenident antiseptic hat eine antimikrobielle Wirksamkeit. Es wird angewendet zur vorübergehenden Keimzahlreduktion in der Mundhöhle, zur vorübergehenden Hemmung der Plaque-Bildung und bei eingeschränkter Mundhygienefähigkeit (z.B. wenn kein Zähneputzen möglich ist) bei Erwachsenen.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

1Mielke, M. „Das Problem der nosokomialen Infektionen und Antibiotikaresistenz aus mitteleuropäischer Sicht“. Robert Koch-Institut, 2008.
2 Geissel, Wolfgang. „Fast neun Millionen nosokomiale Infektionen jährlich“. Springer Medizin Verlag GmbH, Ärzte Zeitung, 15. November 2018, https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Fast-neun-Millionen-nosokomiale-Infektionen-jaehrlich-227638.html.
3 „RKI - 2019 - Neue Schätzung zur Krankheitslast durch Krankenhaus-Infektionen“. Rki.de, https://www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressemitteilungen/2019/14_2019.html. Zugegriffen 20. Juli 2022.
4 European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC), 2014: Healthcare-Associated Infections: https://ecdc. europa.eu/en/about-us/who-we-are/disease-programmes/ antimicrobial-resistance-and-healthcare-associated (zuletzt abgerufen am 11.09.2018)
5 Uckay I. et al., 2013: Prevention of surgical site infections in orthopaedic surgery and bone trauma: state-of-the-art update.
6 Martiny H., Popp W., 2014: Krankenhausinfektionen (Public Health Forum 22 2014)
7 World Health Organization (WHO). “Guidelines on Core Components of Infection Prevention and Control Programmes at the National and Acute Health Care Facility Level”. 2016.
8 Aghdassi, S. J. S., u.a. „Deutsche nationale Punkt-Prävalenzerhebung zu nosokomialen
Infektionen und Antibiotika-Anwendung“. 2017.
9 „Pneumonie“. Amboss.com, https://www.amboss.com/de/wissen/Pneumonie/. Zugegriffen 13. Juli 2022.
10 „Lungenentzündung“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/lungenentzuendung.html. Zugegriffen 18. Juli 2022.
11 „Was ist eine Lungenentzündung?“ Lungenaerzte-im-netz.de, https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/lungenentzuendung/was-ist-eine-lungenentzuendung/. Zugegriffen 18. Juli 2022.
12 Rello, Jordi; Kollef, Martin H.; Diaz, Emili; Rodriguez, Alejandro (2010): Critical Care Infectious Diseases. Dordrecht: Springer
13„Prävention der nosokomialen beatmungsassoziierten Pneumonie: Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut“. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Bd. 56, Nr. 11, 2013, S. 1578–1590, doi:10.1007/s00103-013-1846-7.
14 Munro CL, Grap MJ. Oral health and care in the intensive care unit: state of the science. Am J Crit Care 2004 Jan;13(1):25-33.
15 Fröhlich, M., u.a. „Prävention der Ventilator-assoziierten Pneumonie (VAP) auf der Intensivstation - Projekt zur Implementierung eines Evidenz-basierten VAP-Bundles im Anästhesie- und Intensivbereich. 2013.
16. Beyersmann J, Gastmeier P, Grundmann H et al (2006) Use of multistate modelsto assess prolongation of intensive care unitstay due to nosocomial infection. Infect Control Hosp Epidemiol 27:493–499
17. Eber MR, Laxminarayan R, Perencevich EN, Malani A (2010) Clinical and economic outcomes attributable to health care-associated sepsis and pneumonia. Arch Intern Med 170:347–353.
18 Hunter JD: Ventilator associated pneumonia. BMJ 2012, 344: e3325. 10.1136/bmj.e3325
19. C.A. VAN NIEUWENHOVEN, E. BUSKENS, D.C. BERGMANS, F.H. VAN THIEL, G. RAMSAY et J.M. BONTEN, Oral decontamination is cost-saving in the prevention of ventilator associated pneumonia in intensive care units, 2004.
20. R.F. ABIDIA, Oral Care in the Intensive Care Unit : A Review, The Journal of Contemporary Dental Practice, Volume 8, No. 1, January 2007
21. R. GARCIA, A review of the possible role of oral and dental colonization on the occurrence of health care-associated pneumonia: Underappreciated risk and a call for interventions, AJIC, November 2005.
22. R. GARCIA, L. JENDRESKY, L. COLBERT, A. BAILEY, M. ZAMAN et M. MAJUMDER, Reducing Ventilator-Associated Pneumonia Through Advanced Oral-Dental Care: A 48-Month Study, AJCC, July 2009.
23 Melsen WG, Rovers MM, Groenwold RH et al (2013) Attributable mortality of ventilator-associated pneumonia: a meta-analysis of individual patient data from randomised prevention studies. Lancet Infect Dis 13:665–671
24 Sethi, S. „Beatmungsassoziierte Pneumonie“. M. S. D. Manuals, 2019.
25 Rathgeber, J. „Grundlagen der maschinellen Beatmung“. Klaus Züchner, Aktiv Druck & Verlag, 1999.
26 Jockel-schneider, Y., Schlagenhauf, U., Petsos, H., Rüttermann, S., Schmidt, J., Ziebolz, D., Wehner, C., Laky, M., Rott, T., Noack, M., Noack, B., & Lorenz, K. (2021). Impact of 0 . 1 % octenidine mouthwash on plaque re-growth in healthy adults : a multi-center phase 3 randomized clinical trial.

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